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Ahornboden 2015

Nach der verpatzen Makrosaison schien dieses Jahr zumindest der Herbst vielversprechend zu werden und so setzten wir uns nach Jahren der Abstinenz wieder einmal den Ahornboden auf unsere Prioritätenliste. Den richtige Zeitpunkt für die Laubverfärbung zu finden ist nicht ganz einfach, da der Zeitraum in diesen Höhenlagen sehr kurz ist und zudem bei schönem Wetter der Ahornboden von unglaublich vielen Mitmenschen besucht wird. 

Bei unserem ersten Besuch Anfang Oktober war die Laubverfärbung bereits im Gange, aber noch nicht soweit fortgeschritten, wie wir uns das gewünscht hatten. Also beschlossen wir, unverrichteter Dinge wieder die Heimreise anzutreten und noch ein paar Tage ins Land ziehen zu lassen.Alles oder nichts war das Motto dieses Tages, denn die Vorzeichen standen nicht gerade günstig. Als ich um 5 Uhr morgens das erste Mal aus dem Fenster blickte, regnete es leicht. Da ich auf nass und kalt so keine rechte Lust hatte, begab ich mich ins Bad und machte mich lauwarm nass. Hilft nicht beim munter werden, aber dies erledigte der Blick in den Spiegel ohnedies. Nach dem ersten Kaffee setzten wir alles auf eine Karte, da unsere Wetter-App immer wieder Wolkenfenster anzeigte. Die Fahrt zum Ahornboden war paradiesisch. Normalerweise sind um diese Zeit schon die ersten Reisebusse am Weg und eine Blechlawine "schlängelt" sich dem Talboden entlang.

So menschenleer hatte ich die Gegend noch nie gesehen, wenn jetzt noch das Wetter mitspielen würde. Immer wieder richteten wir unsere Blicke auf den noch wolkenverhangenen Himmel. Erste Regentropfen "klatschten" auf die Windschutzscheibe, als uns die Dame an der Mautstelle mit einem erstaunten Blick begrüßte. Wir hatten sie wohl gerade bei ihrer Lektüre gestört, welche sie sich wohl gegen die Langeweile  für solche Tagen mitgenommen hatte.

Der Tag zog ins Land, über uns eine dicke Wolkendecke und alles andere als gemütliche Temperaturen. Nur nicht entmutigen lassen war die Devise. Unsere Chance sollten wir am Nachmittag bekommen, als mit einem Mal die Wolkendecke aufriss und die ersten Sonnenstrahlen den Ahornboden in ein wunderbares Licht tunkten. Die Zeitspanne zwischen den einzelnen Aufnahmen war teilweise eine echte Geduldsprobe, da immer wieder Wolken die

Sonne verdeckten und wir teilweise bis zu einer halben Stunde warten mussten, bis das wieder das richtige Licht für eine Aufnahme war. Als die Sonne hinter den Bergen verschwand, verabschiedeten wir uns für dieses Jahr von einem immer noch menschenleeren Ahornboden, welchen ich so in all den Jahren noch nie erleben durfte.

Der Zeitpunkt war perfekt und das Glück zumindest dieses Mal auf unserer Seite.

 


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