· 

Besuch aus NÖ und Dauerregen

15. Juli: Karin und Gerhard, ein befreundetes Fotografenehepaar aus Niederösterreich, kündigten sich für dieses Wochenende an. Die Freude war groß, da wir scheinbar derzeit Motivatoren brauchen, damit wir uns von unseren Baustellen rund ums Haus losreißen können. In Erinnerung wird uns dieses Treffen wohl noch lange bleiben, da genau an diesem Wohenende die sintflutartigen Regenfälle vom Himmel kamen und leider in Deutschland und Österreich enorme Schäden anrichteten. Was für ein Jahr.... zuerst ein nicht enden wollender Winter mit Schnee bis in den Mai, danach ein verregneter Juni und nach ein paar Tagen Sommer im Juli dann diese Tragödie.

16. Juli: Nachdem der Regen gegen Mittag eine Pause einlegte beschlossen wir, am Nachmittag unser Makrorevier zu besuchen. Auch wenn wir dieses Jahr bisher leider deutlich weniger Falter als in den Vorjahren sichteten, so ist dieses Gebiet eigentlich immer einen Besuch wert. Die kühlen Temperaturen würden helfen und gegen den Regen kann man ja zumindest bedingt mit richtiger Kleidung vorsorgen (welche ich natürlich nicht dabei hatte.) Wir fanden einige rote Apollos, Flockenblumen-Scheckenfalter und einen Hochmoor-Perlmutfalter. Auffallend war, wie wenig Bläulinge zugegen waren. Das Wetter überraschte uns zudem mit plötzlichem Regen, kurz darauf mit Sonnenschein und wir mussten mehr als einmal unsere Ausrüstung in Sicherheit bringen.

Trotz allem war die Ausbeute an Aufnahmen zufriedenstellend, auch wenn uns so manches Motiv durch den plötzlichen Sonnenschein abhanden kam :-).

 

18. Juli: Der 17. Juli fiel im wahresten Sinne des Wortes ins Wasser und das Wetter wollte auch am 18. Juli den Prognosen der Meteorlogie nicht Folge leisten. Trotzdem beschlossen wir am späteren Nachmittag unser Glück zu versuchen, und ein nahes Hochmoor zu erkunden. Mit ein bisschen Glück könnte es trocken bleiben, zumindest von oben :-). Was man jedoch bedenken sollte: Wenn es am Vortag soviel geregnet hat, dann könnte es durchaus sein, dass Wiesen am Rande des Hochmoores auch mit ein bisschen mehr Wasser gesegnet wurden als üblich. Ich vernahm noch die Rufe meiner Fotofreunde und "patsch", meine Füße wurden einer Intensivspülung mit kaltem Wasser unterzogen.

Aber immerhin, die ersten beiden Schritte waren trocken, dank meiner wasserdicheten und stets frisch imprägnierten Outdoor-Schuhe. Ich hatte lediglich vergessen, die Schnürsenkellöcher mit Silikon abzudichten :-). Was soll's ! Neben dem herrlichen Gefühl bei jedem Schritt stellte sich dann auch noch dieses typische Geräusche ein.

Ob dieses Geräusch auf Grundlage von physikalischen Gesetzen oder nur der Hilferuf meiner Zehen war, konnte ich bis dato nicht abklären. Fest stand hingegen, lautlos war ich nicht mehr am Weg.

Erfreulicherweise hatten wir auch an diesem Tag richtiges Glück und fanden allerhand Falter, welche sich durch die tiefen Temperaturen gut ablichten ließen. Ich persönlich war mit dem Fund eines großen Perlmutfalters überglücklich, zudem dieser schon viele Jahre ein Wunschmotiv war. Zwar wusste ich, dass der in dem Gebiet fliegt aber es gehört auch ein bisschen Glück dazu, dass man diesen auch ablichten kann. An diesem besagten Tag war es kein Problem und so musste er auch ein "Modelsharing" über sich ergehen lassen. Neben diesem Prachtexemplar fanden wir auch noch mehrere Natternwurz-Perlmutfalter.

Fazit: Natürlich sind die Lichtverhältnisse bei solchen Bedingungen schlecht und es ist auch nicht unbedingt das "Wohlfühlwetter" zum fotografieren aber man hat auch einige Vorteile bei solchen Bedingungen. Grundsätzlich sind meine Frau und ich "Morgenfotografen", da hier meist durch die kühlen Temperaturen, die aufgehende Sonne und dem schwachen Wind die größten Chancen für gute Aufnahmen sind. Allerdings hat man auch nur bedingt Zeit. Die Sonne gewinnt an Kraft, die erste Thermik entsteht und schlussendlich werden die Falter relativ zügig zu ihrem Frühstück fliegen :-). Bei trübem Wetter hingegen spielt die zeitliche Komponente eine untergeordnete Rolle.

 

Schlussendlich kann man sagen, dass dieses Wochenende trotz aller Widrigkeiten fotografisch erfolgreich war!


Kommentar schreiben

Kommentare: 0